Leggett Redwoods River Resort & Campground

10. September 2015 16:30h Leggett Redwoods River Resort & Campground

Ich stehe extra früh auf, dieses Redcrest will ich so schnell wie möglich verlassen. Die Avenue of the Giants ist eindrucksvoll. Diese grossen, alten Bäume verleihen diesem Ort etwas mystisches. Ein grossartiges Gefühl durch diese Avenue zu kurven.

Am Ende der Avenue fahre ich das letzte Mal auf den Highway 101. Es ist heiss und hügelig. Auf dem Weg helfe ich einem Indianer mit dem richtigen Werkzeug aus, um etwas an seinem Fahrrad zu reparieren. Richtig Dankbar ist er nicht, Arschgesicht!!
Einen total verstörten Velofahrer treffe ich auch noch, er hält an, redet dann kaum ein Wort mit mir und fährt weiter, Arschgesicht zum zweiten!!

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Die Maschinen der harten Jungs

Ein bisschen abgekämpft frage ich beim Redwoods River Campground wieviel denn ein Zeltplatz kosten würde. Dieses Wochenende sei ein  Biker-Festival, ich könne für 10$ auf dem Gruppenzeltplatz für eine Nacht bleiben. Der Campground ist voll mit tätowierten, bärtigen Typen und natürlich Harley’s soweit das Auge reicht. Nach allem kochen, waschen, duschen, gönne ich mir schon wieder ein Bier an der Bar. Eine Milch hätte ich schlecht bestellen können. Der Biker neben mir heisst Steve. Er war gerade an einem grossen Harley-Treffen in South Dakota und bietet mir spontan an ich könne auf seinem Platz zelten und mir morgen die Bands anhören. Klingt eigentlich nach einem guten Plan. Ich gehe zu mein Zelt und versuche zu schlafen. Was ich am nächsten Tag mache, bleiben oder weiterfahren, ich komme zu keiner Entscheidung, vertage das ganze auf morgen, spontan kommt immer gut.

11. September 2015 Leggett Redwoods River Resort & Campground

Ich stehe auf und bin hin und her gerissen. Soll ich bleiben und das Angebot von Steve annehmen oder an die Küste fahren. Steve’s Angebot gewinnt, ein solches Bikerfestival kann ich so schnell nicht wieder erleben. Ausserdem tut mir ein Ruhetag gut und ich kann bei dieser Gelegenheit die Kette am Velo tauschen. Ich gebe zu am Anfang fühle ich mich alles andere als Wohl unter den harten Bikerjungs. Der Schein trügt aber wie so oft, alle sind hier freundlich zu einander, es hat auch kein Sicherheitspersonal.

Der Biker Andre
Der Biker Andre

Mit dem Biker Andre komme ich ins Gespräch. Er ist Selbständig und arbeitet im Trockenbau. Als ich ihm erzähle, dass ich eine UL1200 hatte, bin ich in der Coolness-Skala fast ganz oben.

Auch mit Steve’s Schwager rede ich lange. Wie Andre ist auch er Selbständig und arbeitet als Elektriker. Er ist der Inbegriff des friedlichen Bikers, ruhig, gelassen, eben friedlich.

Der Biker Steve
Der Biker Steve

Fehlt noch Steve. Steve hat 4 Jahre in der Navy gedient, auf dem Flugdeck eines Versorgungsschiffes. Es sei ein Knochenjob gewesen, mit hoher Präsenzzeit und sehr wenig Schlaf. Heute arbeitet er für die Regierung und baut Wanderwege und Bikewege. Er sagt, es sei ein absoluter Traumjob, niemand würde ihm reinreden, er sei in der Natur, er habe riesig viel Glück gehabt zu so einem Job zu kommen.

Ohne Worte
Ohne Worte

Die Bands spielen vor allem 70er und 80er Rock Hits. So ca ab 21:00h kann ich mit niemandem mehr ein normales Gespräch führen. Alle sind Sturzbetrunken oder total bekifft. Ich trinke mein Bier noch zu Ende und lege mich dann auch aufs Ohr.

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