3. September 2015 15:30h Florence Port of Siuslaw

Mit Oatmeal im Bauch läuft es einfach bedeutend besser. Gestern vorgekocht, schmeckt es heute auch kalt sehr gut. Blöd von mir zu denken ich könnte einen ganzen Tag radeln ohne gutes Frühstück. Tja heute Morgen radelt es sich besser und den Cappuccino den ich in Walton trinke ist sehr gut. Zwei Muffins kaufe ich mir für den Weg oder besser gesagt in meinem Übermut als Pazifik-Sieger-Muffins.
In Mapleton dann nochmals ein Kaffee-Halt. Nein, nein ich mache nicht nur Pausen, ich fahre auch Velo, aber heute ist ein spezieller Tag, nennen wir ihn Pazifik-Tag.
Der Typ im Kaffee-Laden ist etwas alternativ, aber sehr cool. Er kennt LA, weil er dort gelebt hat. Er rät mir bloss nicht mit dem Fahrrad in die grossen Städte rein zu fahren. Er sei jahrelang mit dem Auto zur Arbeit nach LA gefahren und habe sich oft nach der Arbeit zu Hause einen Joint angezündet um runter zu kommen. Der Verkehr sei einfach zum kotzen, keiner schaue auf den anderen und es seien alle genervt.

In Florence dann der Pazifik, kein Sandstrand sondern ein Hafen, aber das ist völlig egal, ich habe den Pazifik erreicht!
Danach sehe ich mir Florence an. Die Altstadt ist nett, aber überhaupt nichts besonderes. Offensichtlich haben die Amerikaner einen anderen Massstab was ein schönes Städtli ist als ich. In einer Bikerbar trinke ich ein Bier, ist aber stink langweilig, weil alle in die Fernseher gaffen und Football schauen.
Für das Abendessen wurde mir das Waterfront Depot empfohlen. Nicht reserviert, also ab an die Bar mit mir. Ich bestelle mir zur Feier des Tages ein Steak mit Crevetten und Reis, es  schmeckt ganz hervorragend. Ich lerne Richard und Tai kennen, sie haben auch keine Reservation und essen wie ich an der Bar. Richards Grossvater und Grossmutter kamen beide aus der Schweiz. Er kennt Luzern und weiss auch sonst so einiges über die Schweiz. Wir reden ein bisschen über Politik, über meine Fahrradtour und Richard witzelt, wenn Donald Trump Präsident wird, beantragt er die Schweizer Staatsbürgerschaft. Als sie sich von mir verabschieden, erwähnen sie ganz beiläufig ich sei eingeladen, es gäbe nichts zu diskutieren un ich soll vorsichtig sein auf meiner weiteren Tour.

Kurz darauf verlasse ich ein bisschen perplex das Restaurant, kaufe mir noch ein Eis als Dessert, kehre zurück zum Zeltplatz und schlafe zufrieden ein.