23. August 2015 16:30h Buhl Banbury Hot Spring
Der Schlaf im Motelbett hat sehr gut getan, ich meine dem Körper und dem Kopf. Ich merke zwar meine Beine auf den ersten 10km, doch dann, als hätten sie sich erinnert was sie zu tun haben, beginnt es wieder zu fliessen. Es scheint, das ich ganz tief in meinem Tank noch eine Reserve habe, ein bisschen Restpower für alle Fälle, eine Notration für die Not. Restpower um nach Burns zu kommen und Restpower um den Motor am Morgen wieder zu starten, trotz Zündungsproblemen. Von der Fahrt bis Buhl gibt es nichts zu berichten. Da braucht es eine Pause damit nichts überhitzt und wieder werde ich zeuge Amerikanischer Hilfsbereitschaft. Im lokalen Warenhaus frage ich die Kassiererin ob Miracle Hot Springs wirklich am Sonntag geschlossen. Ja das sei so, aber ich solle doch zu den Banbury Hot Springs gehen. Sie rufe gleich mal an ob die offen haben und noch Zeltplätze vorhanden seien. Sogar eine genaue Wegbeschreibung gibt sie mir noch mit auf den Weg. Manchmal komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus, ich stammle ein Dankeschön so gut ich kann und verlasse das Warenhaus.
Auf dem Fahrrad dann eine kurze Schrecksekunde: Ein Geräusch, ein unregelmässiges Schlagen, der erste Einfall ein Lagerschaden, ein fatales Problem, nicht zu reparieren. Gut jetzt nicht die Nerven verlieren, nochmals genau schauen, genau überlegen. Ein Kaugummi klebt am Pneu und hat auf der Fahrt Steine und sonstiges Gemüll der Strasse aufgefischt bis es am Schutzblech gestreift hat. Sehr erleichtert befreie ich das Velo von dem blinden Passagier und fahre zu den Banbury Hot Spring. Hot Spring nach meinem Verständnis eine heisse Quelle, entpuppt sich als normales in die Jahre gekommenes Schwimmbecken. Das ist mir jedoch egal und ich gönne mir ein bisschen Ruhe im warmen Wasser. Sehr relaxt schlafe ich an diesem Abend ein.

Nachtrag: Auf dem Weg zu den Hot Springs bin ich richtigen Cowboys begegnet. Die ersten die ich zu Gesicht bekomme und dann gleich mit Pferden, Rindern, Lasso, nur die Colts haben gefehlt.