12. August 2012 17:30h Waterton Townsite Campground

Auf dem Weg ist mir in den Sinn gekommen, das dies mein letzter Tag in Kanada ist. Das muss ich eigentlich feiern. Eine weitere Etappe meiner Reise habe ich geschafft und noch jede Menge Kanadische Dollar in der Tasche. Das hört sich nach einem Plan an.

Ich beginne mit einem Besuch bei Tim Hortons in Pincher Creek. Wer Tim Hortons nicht kennt, es ist die kanadische Variante von Starbucks. Ein Kaffee und zwei Muffins für 5 Dollar. Das ist sehr billig, schmeckt aber ganz toll und meinen Wasservorrat kann ich auch auffüllen.

Der Ort Twin Butte besteht aus zwei Häusern und eines davon ist Restaurant und Grocery-Store in einem. Ich setze mich, bestelle Kaffee und frage nach einem Dessert. Etwas Zucker ist jetzt genau das was ich brauche. Aus etwas Zucker wird etwas viel Zucker, aus Brownie mit Vanilleeis wird viel Brownie mit Vanilleglace. Die Befürchtung es könnte zu viel sein, zerstreut sich im Wind.

Zum Abendessen gibt es einen Burger dazu Cesar Salad. Ich bin fast fertig mit essen, da kommt eine Nativ-Familie rein und setzt sich an den Tisch neben mich. Das Schild am Eingang „Waiting to be seated“ wurde ignoriert. Jetzt werden die Herrschaften  nicht gleich bedient, der Beginn der Komödie. Nach 5 Minuten brabbelt der Alte was in seinen Schnauz und haut mit der flachen Hand auf den Tisch, kurz darauf bestellt die junge Dame, die bis jetzt mit dem Natel beschäftigt war, sehr unfreundlich die Speisekarte. Nach kurzem Studium der Karte stehen die Herrschaften auf und wenden sich zum gehen. Das Finale der Komödie ist der Vorwurf der jungen Dame an den Besitzer, das Natives in diesem Lokal nicht erwünscht wären. Ein bisschen amüsiert mich das jetzt. Ich würde es ausgleichende Gerechtigkeit nennen, nach meinem Indianer-Umkehren-Erlebnis von vorgestern.

Zum Dessert hole ich mir eine Kugel Carameleis und esse sie mit Genuss am Ufer des Sees.

Oh ja zum Beitragsbild, ein bisschen „rum blödeln“ wird am letzten Tag in Kanada doch erlaubt sein!