Longview Campground

10. August 2015 18:00h Longview Campground

Es dauert natürlich viel länger als geplant alles zusammenzupacken und reisefertig zu machen. Ich komme erst um 09:00h los. Ja und jetzt beginnt das Mann gegen Technik Spiel. Die geplante Route führt mich auf Radwege die nicht fahrbar sind oder nicht existieren. Beim 3. Fehltritt reicht es mir, ich fahre vom Radweg ab auf eine Strasse. Plötzlich fährt ein Jeep auf meine Höhe, die Scheiben werden geöffnet und ich werde gefragt was ich hier wolle und ob ich eine Erlaubnis habe. Ich sei in einem Indianerreservat und müsse umdrehen. Ich halte an und überlege, komme zum Entschluss weiter zu fahren, denn es sind nur noch 5km und umdrehen Kackt mich an. Alles läuft gut bis ich an einem Haus vorbei fahre. Ein Typ in meinem Alter erzählt mir nochmals dasselbe, ich schwindle das ich das nicht gewusst hätte. Follow this gravel road, don’t stop or you have to deal with my angry brother. Kein Glück heute, natürlich fahre ich dem Bruder gerade in die Arme. Er stellt sich breitbeinig hin, trägt ein Cowboyhut, sieht eher drollig aus als furchteinflössend. Er sagt dann aber folgendes:
This is my land, turn around and go the hell back were you came from. Mein Reptiliengehirn sagt in guter alter Old Shatterhand Manier, dem bringen wir Anstand und Höflichkeit bei. Wenn nötig setzen wir die Shatterhand ein, für die wir so bekannt sind.
Nur gut das ich selten auf diesen Teil des Gehirns höre. Die Stimme ist erfüllt von Hass, jedes Wort ist sehr ernst gemeint. Es wird also nichts mit Blutsbruderschaft, Friedenspfeife rauchen und Feuerwasser trinken. Ich drehe um und bin sehr froh als ich das Reservat verlasse. Ich finde den Weg zurück auf den Highway. Danach läuft alles gut, aber die Hitze macht mir zu schaffen. Es ist der heisseste Tag seit Beginn meiner Reise. Oh ja auch das Glück kehrt zurück. Ich finde ein Alberta Nummernschild auf der Strasse, eine Erinnerung an Kanada, ich nehme es mit, aber nicht weitersagen.

2 Kommentare zu „Longview Campground“

  1. Ja, lieber Remo, da hast Du was Wichtiges übersehen. Du kannst in einem Indianer Reservat nicht mit Old Shatterhand im Kopf Furore machen. Ich habe es Dir tausendmal gesagt und ich sage es gerne nochmals: In einem solchen Fall musst Du ihn auf den Vater von Winnetou ansprechen, den legendären Intschu tschuna, Häuptling der Mescalero Apachen. Und siehe da, er hätte Dich in seinen Wigwam eingeladen.

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  2. Wow, I’m glad they didn’t tie you to a stake! I guess you drove through the Tsuu Tina Nation reserve. I didn’t know they were that unfriendly!
    Good luck!

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